Peter Lohmeyer

* 1962 Niedermarsberg
Peter Lohmeyer wird am 22. Januar 1962 in Niedermarsberg geboren und wächst ab 1974 in Stuttgart auf. Schon als Jugendlicher beschäftigt er sich in der gymnasialen Theatergruppe “Ebulu” mit der Schauspielerei. 1978 zieht seine Familie nach Dortmund, wo er sich am Kinder- und Jugendtheater engagiert. Ab 1982 besucht er für zwei Jahre die Westfälische Schauspielschule in Bochum. Lohmeyer bricht jedoch vorzeitig ab, um bei den Kammerspielen des Schauspielhauses Bochum sein Bühnendebüt zu geben.1985 wird Lohmeyer von Ivan Nagel, dem Intendanten des Baden-Württembergischen Staatstheaters in Stuttgart engagiert, wo er unter anderem für die Inszenierungen der Čechov-Stücke “Platonow” und “Der Kirschgarten”, sowie in dem Aids-Stück “Wie Du” auf der Bühne steht. Nach einem kurzen Gastspiel am Wiener Theater “Der Kreis” arbeitet Lohmeyer ab 1988 für zwei Jahre am Düsseldorfer Schauspielhaus, wo er in zahlreichen Inszenierungen klassischer und moderner Stücke zu sehen ist, bevor er 1990 ans Berliner Schillertheater wechselt. Hier spielt er unter der Regie von Katharina Thalbach unter anderem den Thybald in Thomas Braschs “Liebe Macht Tod oder das Spiel von Romeo und Julia” und den Phoebe in Shakespeares “Wie es euch gefällt”.Anfang der 1980er steht Lohmeyer erstmals vor der Kamera. Nach einer kleineren Rolle in der TV-Produktion “Wochengeschichten” folgen 1983 und 1985 seine ersten Hauptrollen in Alexander von Eschweges Produktionen “Noch ein Jahr und sechs Tage” und “Der Kampfschwimmer”. 1986 folgt die erste von einer Reihe von Zusammenarbeiten mit dem Regisseur Dominik Graf in einer Folge (“Der kleine Bruder”) der Krimi-TV-Serie “Der Fahnder”. 1989 spielt er in Grafs TV-Komödie “Tiger, Löwe, Panther” den Kantinenkoch Florian, und 1990 in dessen “Spieler” einen erfolglosen Philosophiestudenten und Zocker.Neben einer Reihe von tragenden Rollen in ambitionierten und gelobten Produktionen wie zum Beispiel “Ungewiss ist die Zukunft der Leibwächter” (1989), “Neuner” (1990), “Hausmänner” (1991), “Kaspar Hauser” (1993) oder “Die Eroberung der Mitte” (1995) gründet Lohmeyer 1994 die Produktionsfirma “Glück-Auf-Film” und beteiligt sich mit 120.000 DM an der Produktion der Lars Becker-Prouktion “Bunte Hunde” (1995), in der er selbst in die Rolle eines Geiselgangsters schlüpft. Während der Film auf positive Resonanz der Kritik stößt, bleibt ihm der kommerzielle Erfolg verwehrt. Seine nächste Beteiligung an einer Produktion gestaltet sich als erfolgreich. Der Film “Die Mutter des Killers” (1996), in der er auch die Rolle eines erfolglosen Krimiautors übernimmt, findet großen Anklang auf mehreren internationalen Filmfestivals und erhält den Regiepreis der Hypo-Bank auf dem Filmfest München. Lohmeyer steht neben seiner Arbeit für das Kino auch für mehrere TV-Produktionen vor der Kamera wie zum Beispiel als Vater in der Kinderbuch-Verfilmung “Der kleine Vampir” (1993) oder zwischen 1995 und 1998 als Polizist Alex Vitalij in der Krimi-Serie “Die Straßen von Berlin”. Viele seiner Rollen sind im Bereich Verbrechen und Justiz angesiedelt, wie auch seine Darstellungen eines Gangsters in dem preisgekrönten TV-Thriller “Der Ausbruch” (1996) und eines aalglatten Ganoven in der TV-Krimikomödie “Liebe Lügen” (1997). Weiterhin ist er für Nebenrollen in “Still Movin” (1997), dem Horrorthriller “Sieben Monde” (1998) oder “Der Pirat” (1998) engagiert. 1998 wird Lohmeyer mit dem Deutschen Filmpreis für seine Darstellung des Kommissars Franck in der Road-Movie-Krimikomödie “Zugvögel - Einmal nach Inari” (1997) ausgezeichnet, in der er beinahe ohne Dialog auskommt. Weitere anspruchsvolle Darstellungen liefert der Schauspieler in Sandra Nettelbachs erfolgreicher TV-Komödie “Mamamia” (1998) an der Seite von Christiane Paul und Sentha Berger, sowie in Frank Beyers TV-Dokudrama “Abgehauen” (1998) oder der internationalen Koproduktion “Frontera Sur” (1998). Neben Film- und TV-Produktionen ist Lohmeyer auch wiederholt an diversen Hochschulproduktionen wie “Nighthawks” (1997), “Pauls Reise” (1998) oder “Altöl und Champagner” (1999) als Darsteller beteiligt.2003 feiert der Schauspieler mit seiner Hauptrolle in Sönke Wortmanns preisgekröntem Nachkriegsepos “Das Wunder von Bern” einen seiner bis dato größten Erfolge. Lohmeyer verkörpert den traumatisierten Kriegsheimkehrer Richard Lubanski, der sich nach langjähriger sowjetischer Gefangenschaft nur schwer in seine eigene Familie re-integriert.Seit 2000 versucht sich Lohmeyer als Darsteller in mehreren Komödien sowie als Porno-Dealer in "Süperseks" (2004), als Anti-AKW-Aktivist in der Satire "Am Tag als Bobby Ewing starb" (2005) oder als Chauffeur in "Vorne ist verdammt weit weg" (2007). Von seiner ernsteren Seite zeigt er sich der Darsteller in den Dramen “Oktoberfest” (2005) und “Vineta” (2007). Mit seiner Rolle als Kriminalkommissar Hanno Harnisch in der Fernsehproduktion “Großstadtrevier” widmet sich Lohmeyer wieder dem Kriminal-Genre. 2010 spielt er eine Doppelrolle in der Familien-Fernsehserie “Allein gegen die Zeit” während er in Nebenrollen in den Kinoproduktionen wie Fatih Akins “Soul Kitchen” (2009) sowie in Oliver Kienles “Bis aufs Blut - Brüder auf Bewehrung” (2010). 2011 ist Lohmeyer an der Seite von Leon Seidel, Heike Makatsch, Benno Fürmann und Joachim Króll bei Hermine Huntgeburths Mark Twain Verfilmung “Tom Sawyer” engagiert. Bild: Peter Lohmeyer in "Das Wunder von Bern"