Leander Haußmann

* 1959 Quedlinburg
Leander Haußmann wird am 26 Juni 1959 in Quedlinburg als Sohn des Schauspielers Ezard Haußmann geboren. Nach einer Drucker-Ausbildung entschließt sich Haußmann einem Schauspielstudium an der Hochschule Ernst Busch in Ost-Berlin zu folgen. Trotz erfolgreicher Engagements als Darsteller an verschiedenen Theaterbühnen, beginnt sich Haußmann ab 1990 überwiegend der Regie zu widmen. Bereits nach einem Jahr wird er vom Magazin "Theater heute" zu Nachwuchsregisseur des Jahres gewählt. Haußmann ist zu dieser Zeit bei Inszenierungen am Schauspielhaus Hamburg, dem Nationaltheater in Weimar sowie bei den Salzburger Festspielen beschäftigt. 1993 wird der Regisseur mit seinen Inszenierungen der Stücke "Romeo und Julia" und "Ein Sommernachtstraum" zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Während der 1990er Jahre ist Haußmann am Weimarer Nationaltheater sowie als Intendant am Schauspielhaus Bochum engagiert.Nicht immer war seine Arbeit während dieser Zeit unumstritten. Mit seiner eigenwilligen Inszenierung der Strauss-Operette "Die Fledermaus" an der Münchner Staatsoper sorgt Haußmann 1997 für einen handfesten Skandal. Für seine Inszenierungen von Ulrich Plenzdorfs "Die Legende von Paul und Paula" (2000) an der Berliner Volksbühne sowie "Ein Sommernachtstraum" (2003) am Berliner Ensemble, erhält der Regisseur weitgehend positive Kritik.In den 1990er Jahren ist Haußmann vereinzelt in kleineren Rollen in verschiedenen Spielfilmen, unter anderem von Detlev Buck oder Christoph Schlingensief, zu sehen. 1999 debütiert er mit "Sonnenallee" als Spielfilm-Regisseur. Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Thomas Brussig über das Leben von Jugendlichen in der DDR entpuppt sich als großer Erfolg bei Kritik und Publikum, und wird mit dem Deutschen Filmpreis in Silber ausgezeichnet. Auch sein zweiter Spielfilm, die Verfilmung von Sven Regeners Erfolgsroman "Herr Lehmann" trifft auf weitgehend positive Resonanz und erhält zwei Auszeichnungen beim Deutschen Filmpreis. Mit seinem dritten Spielfilm "NVA" (2005), über die letzten Monate der Volksarmee der DDR kann Haußmann nicht ganz an seine bisherigen Kinoerfolge anknüpfen. 2007 erscheint der vierte Film unter der Regie von Haußmann. Die Komödie "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken können" widmet sich der Regisseur neuen und alten Geschlechterklischees.2008 erscheint Haußmanns nächste Romanverfilmung, die Komödie "Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe" mit Tom Schilling in der Hauptrolle. Der Film wird mit weitgehend positiven Kritiken bedacht und wird mit dem Bayerischen Filmpreis in der Kategorie "bestes Drehbuch" ausgezeichnet, kann aber an den Kinokassen keinen großen Erfolg verbuchen. Nur ein Jahr später erscheint seine, an Bernhard Sinkels Klassiker "Lisa Braake" (1975) angelehnte, satirische Komödie "Dinosaurier – Gegen uns seht ihr alt aus!" (2009). Nach der mit Michael Herbig und Jürgen Vogel prominent besetzten Komödie "Hotel Lux" (2011), erscheint 2013 eine weitere Satirische Komödie in Zusammenarbeit mit Sven Regener unter dem Titel "Hai-Alarm am Müggelsee".