Helge Schneider

* 1955 Mülheim an der Ruhr
Helge Schneider wird am 30. August 1955 in Mülheim an der Ruhr geboren. Schon im Alter von fünf Jahren erhält er Musikunterricht am Klavier und erlernt während seiner Schulzeit zudem das Cellospiel. Mit sechzehn Jahren bricht Schneider frühzeitig seine Ausbildung am Gymnasium ab und beginnt eine Lehre als Bauzeichner. Bereits in seiner Jugend erkennt Schneider seinen Hang zur Komik, genießt es auf der Bühne zu stehen, Musik zu machen und den Clown zu spielen. 1972 absolviert Schneider eine Sonderbegabtenprüfung und wird für ein Klavierstudium am Duisburger Konservatorium angenommen, das er jedoch auch nach kurzer Zeit abbricht. Laut eigenen Angaben verfolgt er in weiterer Folge, was er als "Eduscho-Studium" bezeichnet, in dem er in einem Eduscho-Stehcafé die Leute um sich, vor allem ältere Herren, beobachtet. Daneben verdient Schneider seinen Lebensunterhalt mit diversen Jobs als Straßenfeger, Bürogehilfe, Tierpfleger, Fließbandarbeiter und Landschaftsgärtner.Ab 1977 widmet sich Schneider vollständig seiner großen Passion, der Musik und Unterhaltungskunst. Vorerst engagiert er sich als Studiomusiker für Künstler wie Albert Mangelsdorff, Eckart Koltermann oder Frank Baier und begleitet verschiedene Bands wie zum Beispiel Peter Burschs Bröselmaschine auf deren Tourneen. Daneben gründet Schneider auch seine ersten Musikprojekte, darunter die Kollaboration mit Charly Weiss: das Schneider/Weiss Duo (El Snyder & Charly McWhite). Desweiteren engagiert sich der Unterhaltungskünstler als Nebendarsteller und Stummfilmbegleiter sowie als Filmmusikkomponist für Werner Nekes. 1983 erhält Schneider den Förderpreis des Ruhrkreises für Kunst und Wissenschaft der Stadt Mühlheim an der Ruhr.Ab 1984 veranstaltet Schneider abendfüllende Programme und Auftritte als Musiker und Komiker. Er distanziert sich vom Begriff "Kabarettist" und bezeichnet sich fortan als "die singende Herrentorte". 1986 übernimmt Schneider seine erste Hauptrolle in Werner Nekes’ Spielfilm "Johnny Flash", eine absurde Komödie in der er einen Schlagersänger verkörpert. Nur ein Jahr später dreht er seinen ersten Kurzfilm „Stangenfieber“ (1987). In weiterer Folge ist der Unterhaltungskünstler an mehreren Spielfilmen von Christoph Schlingensief beteiligt, den er bereits aus seiner Jugend kennt. Darüber hinaus ist Schneider von 1985 bis 1991 als Komoderator der Musiksendung „Off-Show“ des WDR engagiert, in der er Musiker interviewt und Sketche vorführt. 1989 veröffentlicht er auch sein erstes Studioalbum „Seine größten Erfolge“. In den folgenden Jahren veröffentlicht er neben Aufnahmen mit seinem Stamm-Ensemble „Hardcore“ auch Hörspielplatten sowie Jazz- und Instrumentalalben, die seine große musikalische Begabung widerspiegeln, und ein bewusst konträres Bild zu seinem populären Image als Klamauk-Komiker schaffen.1993 erscheint Helge Schneiders erster Spielfilm in den deutschen Kinos. Mit "Texas – Doc Snyder hält die Welt in Atem“, einer anarchischen Westernsatire, in der er das Drehbuch schreibt, Regie führt und die Hauptrolle übernimmt, gelingt dem Unterhaltungskünstler, auch dank seiner bis dahin stark angewachsenen Fangemeinde ein echter Publikumserfolg. Mit rund einer Million Zuschauer avanciert "Texas" zu einem der erfolgreichsten deutschen Filme des Jahres. Mit seinem Lied „Katzeklo“, das er bei einer Sendung der TV-Show „Wetten Dass...?“ vorstellt, erreicht Schneider endgültig  seinen großen Durchbruch.1994 erscheint Schneiders erster Kriminalroman "Zieh dich aus du alte Hippe“ dem in den folgenden Jahren weitere Prosawerke folgen sollen. Noch im selben Jahr erscheint Schneiders zweiter Kinofilm "00 Schneider – Jagd auf Nihil Baxter". Der Film bringt die absurden Kriminalnarrative seiner Romane auf die Leinwand. Neben ausgedehnter Tourneen mit seinen Unterhaltungsprogrammen, sowie Veröffentlichungen von Platten, erscheint nur zwei Jahre später Helge Schneiders dritter Spielfilm "Praxis Dr. Hasenbein" in den Kinos. Schneider, der wieder das Drehbuch entwirft und Regie führt, verkörpert den Mediziner Dr. Angelika "Helge" Hasenbein, dessen heile Welt in der Provinzstadt "Karges Loch" durch Ausbruch eines Krieges in Mitleidenschaft gezogen wird.2003 wird Schneiders erstes Theaterstück "Mendy – Das Wusical" im Schauspielhaus Bochum uraufgeführt. Bereits ein Jahr später erscheint sein vierter Spielfilm "Jazzclub - der frühe Vogel fängt den Wurm", in dem er als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller fungiert. In dem Film porträtiert und verkörpert er einen Fischverkäufer und dessen Liebe zur Musik. Nach seiner erfolgreichen Solo-Tournee "Füttern verboten", veröffentlicht er seinen Reiseroman "Globus Dei – Vom Nordpol bis Patagonien" mit dem er abermals mit Vorlesungen und Konzerten auf Tour geht. Anlässlich seines fünfzigsten Geburtstags zeigt der WDR ein Porträt des Unterhaltungskünstlers, für das er Einblick in sein Privatarchiv gewährt. 2007 übernimmt Schneider die Hauptrolle in Dani Levys Komödie "Mein Führer". Für seine Darstellung in dem Film, der die Meinung der Kritiker spaltet, wird Schneiders Leistung zumeist hoch gelobt. In den darauf folgenden Jahren ist der Komiker mit seinen Programmen "Akopalüze Nau!!!" und "Komm, hier haste ne Mark" auf Bühnen im deutschsprachigen Raum zu sehen.2012 wird der Unterhaltungskünstler mit dem Großen Karl-Valentin-Preis ausgezeichnet, bevor er sich dazu entschließt die Moderation in der WDR-Talkshow "Helge hat Zeit – Menschen, Quatsch und Philosophen bei Helge Schneider" zu übernehmen.2013 erscheint ein neuer Spielfilm Schneiders in den deutschen Kinos. In der 00 Schneider Fortsetzung "00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse" übernimmt das Multitalent abermals die Hauptrolle des skurrilen Kommissars, schreibt das Drehbuch und führt Regie.