Wolfgang Gruner

* 1926 Rathenow | † 2002 Berlin
Im Film „Solang noch Untern Linden“ spielt Wolfgang Gruner eine seiner besten Rollen, nämlich den Textdichter Hermann Frey. Dieser war im Berlin der 1910er Jahre bis nach dem Zweiten Weltkrieg ein Berliner Original, und er war ein sehr enger Freund und Mitarbeiter von Walter Kollo. Wolfgang Gruner nahm Schauspielunterricht in der Schule von Marlise Ludwig. Noch während der Ausbildung wurde er für zwei Stücke an die „Tribüne am Knie“ engagiert. Im Frühjahr 1951 trat er zum ersten Mal als Kabarettist bei dem neu gegründeten Kabarett „Die Fliegenpilze“ im Restaurant Burgkeller am Kurfürstendamm auf. Danach wurde er vom Kabarett „Die Stachelschweine“ übernommen. Die erfolgreiche Bühne mit Namen „Die Kneipe“ befand sich in der Rankestraße und war Treffpunkt vieler Künstler. Als Schauspieler sammelte er weitere Erfahrungen am deutsch-englischen Theaterclub British Centre, wo er den Schufterle in „Die Räuber“ in der Inszenierung von Kurt Meisel spielte. Im Berliner Schlossparktheater spielte er in der „Dreigroschenoper“ die Rolle des Moritatensängers in der Inszenierung von Boleslaw Barlog. Das Kabarett, das sich heute im Europacenter am Breitscheidplatz befindet, galt mit Gruner bis zu seinem Tode als große Touristenattraktion. Bekannt war er für seine selbst geschriebenen Soloauftritte in den Stachelschwein-Programmen.