Martha lebt mit ihrem kleinen Sohn in Hamburg. Sie macht Filme. „Um näher am Puls der Gesellschaft zu sein“, ist sie mit einer portugiesischen Familie zusammengezogen. Teresa hilft Ausländer*innen bei Schwierigkeiten mit der Behörde. Martha versucht indessen eine Liebesgeschichte mit Alfred, der die Dinge nicht so recht im Griff hat. Ende dreißig, studiert er noch immer Architektur, und bei Martha läßt er auch nicht locker. In dem Alltag der drei spiegeln sich bundesdeutsche Realitäten, spontan eingefangen und mit sarkastischem Witz gelegentlich bis ins Absurde parodiert: Im bürokratischen Chaos der Ausländerbehörde werden in administrativer Fehlschaltung Schicksale vertauscht. Und der Vorstand eines Privatsenders mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein, tritt ohne Angst vor Oberflächlichkeit gegen die Spielverderber der Kulturkritik an. Dazwischen besucht eine Redakteurin von Frauen und Film Martha immer wieder in ihrem Hamburger Altbau und stellt Interview-Fragen an sie als Frau, die filmt: Frauensolidarität? Weibliche Ästhetik? Filmtheorethische Begründungen? Zu einer eindeutigen Position will sich Martha nicht wirklich hinreißen lassen. Und da weder sie, noch Pia Frankenberg ein Ende mit Knalleffekt liebt, treffen sich Martha und Alfred schließlich in einem offenen Happy-End. Er auf der Suche nach Halt, sie auf der Suche nach Problemen.
„Nicht nichts ohne Dich“ war nach den beiden Kurzfilmen „Die Sehnsucht nach dem ganz anderen“ und „Der Anschlag“ Pia Frankenbergs erster Langfilm, mit dem sie 1986 den Max Ophüls Preis gewann. Im Film changieren die Wortwechsel zwischen temporeichem Schlagabtausch und suchender Stammelei. Dabei erhält sich gerade dort, wo der Protagonistin statt reibungslose Dialogzeilen ein stetiges Neu- und Umformulieren zugestanden wird, der Reichtum des Unausgegorenen, der die Gegenwart, die Frankenberg festgehalten hat, bis heute aufregend ungeschliffen erscheinen lässt. Fast ein Kontrastprogramm zum (programmatisch) mit sich selbst nicht immer einigen Feminismus, und irrsinnig komisch, ist Alfred Edels Auftritt als Experte der Neuen Medien, der vor allem und zunächst von sich selbst überzeugt ist. „Nicht nichts ohne Dich“ ist großes Kino in Schwarzweiß gefilmt, das an die frühen Filme der Nouvelle Vague erinnert und auch deren Geist versprüht: diese ganz spezifische Mischung aus Empörung, filmischem Können und Leichtigkeit!
Martha lebt mit ihrem kleinen Sohn in Hamburg. Sie macht Filme. „Um näher am Puls der Gesellschaft zu sein“, ist sie mit einer portugiesischen Familie zusammengezogen. Teresa hilft Ausländer*innen bei Schwierigkeiten mit der Behörde. Martha versucht indessen eine Liebesgeschichte mit Alfred, der die Dinge nicht so recht im Griff hat. Ende dreißig, studiert er noch immer Architektur, und bei Martha läßt er auch nicht locker. In dem Alltag der drei spiegeln sich bundesdeutsche Realitäten, spontan eingefangen und mit sarkastischem Witz gelegentlich bis ins Absurde parodiert: Im bürokratischen Chaos der Ausländerbehörde werden in administrativer Fehlschaltung Schicksale vertauscht. Und der Vorstand eines Privatsenders mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein, tritt ohne Angst vor Oberflächlichkeit gegen die Spielverderber der Kulturkritik an. Dazwischen besucht eine Redakteurin von Frauen und Film Martha immer wieder in ihrem Hamburger Altbau und stellt Interview-Fragen an sie als Frau, die filmt: Frauensolidarität? Weibliche Ästhetik? Filmtheorethische Begründungen? Zu einer eindeutigen Position will sich Martha nicht wirklich hinreißen lassen. Und da weder sie, noch Pia Frankenberg ein Ende mit Knalleffekt liebt, treffen sich Martha und Alfred schließlich in einem offenen Happy-End. Er auf der Suche nach Halt, sie auf der Suche nach Problemen.
„Nicht nichts ohne Dich“ war nach den beiden Kurzfilmen „Die Sehnsucht nach dem ganz anderen“ und „Der Anschlag“ Pia Frankenbergs erster Langfilm, mit dem sie 1986 den Max Ophüls Preis gewann. Im Film changieren die Wortwechsel zwischen temporeichem Schlagabtausch und suchender Stammelei. Dabei erhält sich gerade dort, wo der Protagonistin statt reibungslose Dialogzeilen ein stetiges Neu- und Umformulieren zugestanden wird, der Reichtum des Unausgegorenen, der die Gegenwart, die Frankenberg festgehalten hat, bis heute aufregend ungeschliffen erscheinen lässt. Fast ein Kontrastprogramm zum (programmatisch) mit sich selbst nicht immer einigen Feminismus, und irrsinnig komisch, ist Alfred Edels Auftritt als Experte der Neuen Medien, der vor allem und zunächst von sich selbst überzeugt ist. „Nicht nichts ohne Dich“ ist großes Kino in Schwarzweiß gefilmt, das an die frühen Filme der Nouvelle Vague erinnert und auch deren Geist versprüht: diese ganz spezifische Mischung aus Empörung, filmischem Können und Leichtigkeit!