Einer trage des anderen Last...

In einem privaten Lungensanatorium begegnen sich zu Beginn der fünfziger Jahre zwei extrem gegensätzlicheMenschen: der junge Volkspolizeikommissar Josef Heiliger und Hubertus Koschenz, ein evangelischer Vikar. Beide müssen miteinander das Zimmer teilen, denn beide sind an Tuberkulose erkrankt. Das ist vorerst aber auch die einzige Gemeinsamkeit. Denn während Heiliger ein Stalinbild über seinem Nachttisch aufhängt, läßt es sich der Vikar nicht nehmen, ein Christusbild über seinem Nachttisch anzubringen. Und ruft Hubertus zum Gebet, so bittet Josef die Genossen zur Parteiversammlung. Singt der eine morgens beim Rasieren „Ein feste Burg ist unser Gott“, so intoniert der andere die Internationale. Das geht nicht lange gut. Bald fordern beide vom Chefarzt, in getrennte Zimmer verlegt zu werden. Doch der Arzt lehnt ab. Josef Heiliger ist schwerkrank, und ihm droht die Frühinvalidität, wenn ein neues Präparat aus den USA nicht zur Thearpie eingesetzt werden kann. Aber der Chefarzt verfügt nicht über das Wundermittel. Dennoch gewinnt Heiliger neuen Lebensmut. Er verliebt sich in die junge Mitpatientin Sonja, allerdings ohne zu wissen, daß sie von einer tödlichen Krankheit gezeichnet ist. Und auch mit Koschenz kommt er nach einem reinigenden großen Krach viel besser aus. Als es Frühling wird, verläßt Heiliger das Sanatorium. Koschenz hatte sich über das Schweizerische evangelische Hilfswerk das Wunderpräparat besorgt und es heimlich Josef überlassen.